Cronenberg und Semet zu Gast bei Dentaurum
FDP-Bundestagsabgeordnete informieren sich in Ispringen über wirtschaftliche Lage des ältesten Dentalherstellers der Welt
Veröffentlicht: 30.08.2023
Der Geschäftsführer der DENTAURUM GmbH, Mark Stephen Pace, begrüßte am Montag eine Delegation der Freien Demokraten auf dem Firmengelände in Ispringen. Der Enzkreis-abgeordnete Rainer Semet und der mittelstandspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Carlo Cronenberg besuchten gemeinsam die Produktion des mittelständischen Familienunternehmens, um sich über die aktuellen Herausforderungen der Dentalbranche zu erkundigen. Von Pace erhielten die Liberalen eine mehrstündige Führung durch die Entwicklung und die Produktion des ältesten Dentalherstellers der Welt.
Mark S. Pace erläuterte hierbei: „Die rund 200 Mitgliedsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) stellen mit rund 60.000 Produktgruppen alles her, was Zahnärzte und Zahntechniker brauchen, um die Mund- und Zahngesundheit von Patienten in aller Welt zu erhalten oder wiederherzustellen. Die Produkte, Systemlösungen und Dienstleistungen der Deutschen Dental-Industrie kommen den mehr als 83 Millionen Menschen in Deutschland zugute. Von den Abermillionen Patienten in aller Welt, deren Zahnärzteschaft und Zahntechnikerhandwerk mit Produkten aus Deutschland arbeiten, will ich hier gar nicht reden.
Ich sehe für unsere Branche verschiedene Gefahren und Probleme. Neben stark steigenden Lohn- und Materialkosten sind Logistikprobleme und zunehmender Protektionismus in vielen Ländern wichtige Hürden. Zudem ist der Fachkräftemangel mittlerweile stark spürbar.
Aber eindeutig als größte Gefahr sehe ich die Bürokratie, die nach meiner Erfahrung gar nicht abnimmt, sondern immer schneller zunimmt. Eine ständig zunehmende Flut an neuen Richtlinien, Gesetzen, Verordnungen, Vorgaben und grassierende Bürokratie behindert vor allem kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen, kostet Zeit, Geld, hemmt Innovatio-nen und kostet letztendlich Arbeitsplätze. Für viele kleine Firmen kann die Luft zu dünn wer-den und sie werden entweder von größeren, internationalen Unternehmen geschluckt oder sie geben einfach auf. Das wollen und sollten wir vermeiden. Dafür muss die Politik die KMU unterstützen. Das bedeutet, die individuellen Bedürfnisse der mittelständischen Industriesparten genauer zu betrachten und, anstatt mit der Gießkanne zu arbeiten und sich von Gesamtzahlen blenden zu lassen, den Rahmenbedingungen von KMU angemessene Richtlinien und Gesetze zu erlassen. Ich freue mich immer über Gelegenheiten wie diese mit der Politik ins Gespräch zu kommen und über die Probleme der KMUs zu diskutieren.“
Der Weltmarktführer in den Bereichen Kieferorthopädie, Implantologie, Zahntechnik und Keramik hat weltweit über 500 Mitarbeiter und konnte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 65 Millionen Euro verbuchen.
Der mittelstandspolitische Sprecher Cronenberg zeigte sich überzeugt davon, dass kommende Freihandelsprojekte die deutsche Wirtschaft zu neuem Wachstum verhelfen können. „Der industrielle Mittelstand braucht dringend eine spürbare Bürokratieentlastung. Das gilt für die Bundespolitik aber ganz besonders für die vielen Vorhaben aus Brüssel. Das hat der Austausch mit dem Unternehmen Dentaurum verdeutlicht. Gleichzeitig wollen wir, dass der Mittelstand noch mehr am Handel mit der Welt teilhaben kann. Dazu braucht es mehr Freihandelsabkommen, insbesondere mit den aufstrebenden Wirtschaftsnationen. Deshalb ist der Abschluss des Mercosur Abkommens noch in diesem Jahr so wichtig“, so Cronenberg.
Pace betonte, dass die aktuell durchwachsenen Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre vor allem aus der ansteigenden Bürokratie resultiere und man sich hier eine Vereinfachung auf deutscher aber auch auf europäischer Ebene wünsche.
Semet äußerte sich optimistisch darüber, dass die Gesetzgebung der Bundesregierung Raum für neues Wachstum schaffe. „Protektionistische Tendenzen in der Welt, der Krieg in der Ukraine und immer neue bürokratische Hürden stellen den Mittelstand und seine Lieferketten vor große Herausforderungen. In wirtschaftlich schweren Zeiten müssen Wirtschaft und Handel durch politische Maßnahmen entlastet werden. Mit dem Wachstumschancengesetz wol-len wir Freien Demokraten die deutsche Wirtschaft mit rund 6 Milliarden Euro und zahlreichen bürokratischen Vereinfachungen entlasten. Dies werden wir nach der Sommerpause umsetzen und so eines unserer zentralen Wahlversprechen umsetzen“, erklärten die beiden Abgeordneten abschließend.
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